Die Hochzeit ist für Paare die Krönung der Beziehung. Vor dem romantischen „Ja, ich will“ warten jedoch zahlreiche Hochzeitsvorbereitungen auf Braut und Bräutigam. Um die Planung des großen Tags übersichtlich zu gestalten, empfiehlt sich eine detaillierte Hochzeitscheckliste. Sie zeigt auf einen Blick, wann welche Termine auf das zukünftige Ehepaar zukommen.
Von der Zweckehe zur Liebesheirat
Hochzeit und Eheleben – was für viele Frischverliebte romantisch klingt, geht zum großen Teil auf reinen Pragmatismus zurück. Hauptsächlich wirtschaftliche und politische Gründe führten in der Vergangenheit zu einer Eheschließung. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wichen Zweckehen zunehmend der Liebesheirat.
Neben den Gründen für die Ehe machte auch die Hochzeit an sich einen großen Wandel durch. Dieser betrifft die Hochzeitszeremonie sowie gleich in mehrfacher Hinsicht Braut und Bräutigam.
Paare, die gemeinsam vor den Altar treten, sind heute tendenziell zehn Jahre älter als in den 1950er-Jahren. Laut dem Statistischen Bundesamt heirateten Frauen 2022 im Schnitt mit 33 Jahren und Männer mit 35 Jahren.
Eine weitere Veränderung in der Geschichte des Heiratens trat in Deutschland am 01. Oktober 2017 in Kraft: die Ehe für alle. Das Gesetz erlaubt Personen gleichen Geschlechts die Eheschließung, während zuvor nur eine eingetragene Lebenspartnerschaft zur Wahl stand.
Auch Hochzeitsbräuche und -traditionen variierten im Laufe der Zeit. Zu den Klassikern gehören jedoch weiterhin bei vielen Eheschließungen Polterabend und das berühmte Brautstraußwerfen.
Mit welchen Fragen beginnt die Hochzeitsplanung?
Nach der Frage „Willst du mich heiraten?“ sehnen sich zahlreiche Verliebte. Steckt der Verlobungsring schließlich am Finger, beginnen die Gespräche über die Traumhochzeit. Dabei stellt das Paar wichtige Überlegungen an:
- Wann soll die Hochzeit stattfinden?
- Welche Art der Trauung kommt infrage?
- Wie viel Geld steht für Hochzeitszeremonie und -feier zur Verfügung?
Indem Paare sich über diese Punkte Gedanken machen, starten sie direkt in die Hochzeitsvorbereitungen.
Den Zeitpunkt der Hochzeit sowie die Art der Trauzeremonie legen Paare abhängig von individuellen Wünschen und Vorlieben fest.
Auf die Kosten des „schönsten Tag im Leben“ nehmen noch weitere Faktoren Einfluss. Für die Budgetplanung ergibt es Sinn, zunächst alle Punkte aufzuschreiben, auf die Braut und Bräutigam bei der Hochzeit Wert legen. Im Anschluss verschafft sich das Paar mithilfe des Internets einen groben Kostenüberblick über einzelne Hochzeitsdienstleistungen.
Im Durchschnitt kostet eine deutsche Hochzeit in Deutschland 14.297,50 Euro. Zu dem Ergebnis kam der Hochzeitsplaner Weddyplace in seiner Großen Hochzeitsstudie 2023.
Checkliste: Wann starten die Hochzeitsvorbereitungen?
Damit für die Hochzeitsvorbereitungen ausreichend Zeit bleibt, beginnen sie 18 bis zwölf Monate vor dem geplanten Heiratstermin. Zunächst klären Braut und Bräutigam, wie sie sich ihre Hochzeit vorstellen. Planen sie eine traditionelle Eheschließung, eine ausgefallene Zeremonie oder ein bestimmtes Hochzeitsmotto?
Stehen Heiratstermin und grobe Ideen für die Hochzeitsgestaltung fest, prangen folgende Punkte auf dem Terminplan:
- vorläufige Gästeliste erstellen
- Hochzeitslocation auswählen und buchen
- Trauzeugen benennen
Bemerkt das Paar in dieser frühen Phase der Hochzeitsvorbereitung, dass ihnen der Planungsaufwand über den Kopf wächst, hilft ein Hochzeitsplaner. Dieser übernimmt abhängig von den Wünschen der Brautleute die Hochzeitsplanung komplett oder in Teilen.
Was passiert acht bis sechs Monate vor der Hochzeit?
Spätestens acht Monate vor der Hochzeit fragen Braut und Bräutigam bei Standesamt oder Kirche an, welche Dokumente sie für die Eheschließung brauchen. Ebenfalls empfiehlt es sich in dieser Zeit, einen weiteren Blick auf die Gästeliste zu werfen und bei Bedarf letzte Änderungen vorzunehmen.
An die Gäste, die letztendlich auf der Liste stehen, versendet das Brautpaar mindestens ein halbes Jahr vor der Hochzeit die Save-the-date-Karten. Zu den Planungsschritten, die sechs Monate vor dem großen Tag anstehen, zählen zudem:
- Musikauswahl für die Hochzeit treffen
- Band, DJ oder andere Showacts buchen
- Hochzeitsfotograf engagieren
- Angebote für Hochzeitseinladungen einholen
Sofern noch nicht geschehen, melden Braut und Bräutigam ein halbes Jahr vorher die Trauung im Standesamt oder im Pfarramt an.
Zu den wichtigsten Hochzeitsvorbereitungen in dieser Zeit gehört die Suche nach dem Brautkleid. Dabei steht die Frage im Raum: Mieten oder kaufen? Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile, über die sich die Braut einen Überblick verschaffen sollte.
Welche Aufgaben warten sechs bis vier Monate vor der Hochzeit auf das Brautpaar?
Rund ein halbes Jahr vor der Hochzeit ergibt es für heiratswillige Arbeitnehmer Sinn, einen Urlaubsantrag für den Tag der Eheschließung zu stellen. Ebenso reichen sie Urlaub für die geplanten Flitterwochen ein.
Ärger mit dem Chef brauchen sie nicht zu befürchten. Wenigstens ein Werktag bezahlter Sonderurlaub steht Braut und Bräutigam am Hochzeitstag laut dem deutschen Arbeitsrecht zu.
Spätestens vier Monate vor dem Hochzeitstag steht das Versenden der Hochzeitseinladungen auf dem Programm. Ebenso kümmert sich das Brautpaar darum:
- Tisch- und Sitzordnung für die Hochzeitsfeier festzulegen
- Hochzeitsausstattung für die Location zu reservieren
- Blumenkinder und Brautjungfern zu benennen
- Blumendekoration für Hochzeitszeremonie und -feier zu ordern
- Anzug des Bräutigams auszuwählen
- Übernachtungsmöglichkeiten für auswärtige Hochzeitsgäste zu buchen
In diese Phase der Hochzeitsvorbereitungen fällt auch die Suche nach dem Hochzeitsschmuck, zu dem die Eheringe gehören.
Das geschieht drei Monate vor der Hochzeit
Ein Vierteljahr vor der Hochzeit fertigen Braut und Bräutigam eine Wunschliste für die Hochzeitsgeschenke an. Der frühe Zeitpunkt gibt den Gästen ausreichend Zeit, um die richtigen Präsente zu finden und zu kaufen. Weitere wichtige Termine sind:
- Planung von Junggesellen- und Junggesellinnenabschied
- Planung des Hochzeitsablaufs
- Auswahl des Menüs für die Hochzeitsfeier
- Auswahl der Hochzeitstorte
Damit das Styling des Brautpaars am Tag der Hochzeit den individuellen Vorstellungen entspricht, kommen Probetermine beim Friseur infrage.
Für welche Aufgaben bleibt sechs bis vier Wochen vor der Hochzeit Zeit?
Sechs Wochen vor dem Gang vor den Traualtar stecken die Hochzeitsvorbereitungen in den letzten Zügen. Zu den wichtigen Terminen gehören dann:
- Auswahl des Brautstraußes
- Bestellung von Gästebuch und Gastgeschenken
- Organisation der letzten Anprobe von Brautkleid und Brautjungfernkleidern
Spätestens einen Monat vor dem Hochzeitstermin findet zudem die finale Absprache mit allen Hochzeitsdienstleistern statt.
Die letzten Schritte der Hochzeitsvorbereitung im Überblick
Steht die Hochzeitszeremonie wenige Tage bevor, gibt das Brautpaar seine Vermählungsanzeige in der Zeitung auf. Damit am Tag der Hochzeit Pleiten und Pannen ausbleiben, empfiehlt sich eine Woche vorher eine Generalprobe. Bei dieser sollten Blumenkinder, Brautjungfern, Trauzeugen und alle Hochzeitshelfer anwesend sein.
Trotz erfolgreicher Generalprobe besprechen Braut und Bräutigam am Vortag der Eheschließung mit allen Beteiligten noch einmal den geplanten Tagesablauf.
Beginnt schließlich der Hochzeitstag, empfiehlt sich trotz möglicher Aufregung ein gutes Frühstück. Anschließend stehen für die Braut – und vielleicht auch für den Bräutigam – die Besuche bei Friseur und Stylist an.
Wenigstens eine Stunde vor Beginn der Trauung kleiden sich die Brautleute in ihre festliche Garderobe. Anschließend nimmt der lang geplante „schönste Tag im Leben“ seinen Lauf.
Fazit
Bevor sich Braut und Bräutigam das Ja-Wort geben, stehen zahlreiche Hochzeitsvorbereitungen auf dem Programm. Damit bei der Planung von Trauung und Hochzeitsfeier keine Missgeschicke durch Zeitdruck entstehen, starten die Vorbereitungen 18 Monate zuvor. Eine detaillierte Hochzeitscheckliste hilft dem Paar, alle Termine im Blick und dadurch die Nerven zu behalten.
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